Energiemanagementsystem im Überblick Nachhaltig Ressourcen sparen mit Energiemanagement

Gerade ist ein Thema so groß wie kaum ein anderes: Energie sparen. Auch in Zukunft ist mit starken Erhöhungen der Strompreise zu rechnen, was sowohl Einzelhaushalte als auch Unternehmen zum Umdenken bewegt. Auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind unumgängliche Themen geworden, welche sehr ernst zu nehmen sind. Um dem entgegenzuwirken, greifen immer mehr Unternehmen auf ein Energiemanagement zurück.

Was bedeutet der Prozess Energiemanagement?

Durch die Nutzung moderner Maschinen und die Instandhaltung von Büroflächen fallen enorme Stromkosten an. Unter Energiemanagement versteht man die Erfassung, Überwachung und Optimierung von Energiesparpotenzialen. Das Sparen von Kosten ist allerdings nur einer der vielen Vorteile, die ein Energiemanagementsystem (EMS) mit sich bringt. Energiemanagementbeauftragte (EMB) setzen ein EMS um und verhelfen so dem Unternehmen zu einem effizienten und kostensparenden Energiehaushalt.

Welche Vorteile hat ein Energiemanagementsystem?

Verringerung der Instandhaltungskosten

Wie bereits erwähnt, ist der ausschlaggebende Punkt die Einsparung von Energiekosten. Gerade heutzutage, wo die steigenden Preise in der Gesellschaft so stark polarisieren, gewinnt die Überwachung und Optimierung des Verbrauches noch mehr an Relevanz für Unternehmen als es bisher sowieso schon der Fall war. Durch ein effizientes Energiemanagementsystem (EMS) können Unternehmen gewöhnlich zwischen 5 – 20 % Energiesparpotential erreichen, was unter anderem eine bessere Wettbewerbsfähigkeit mit sich bringt.

Umweltschutz

Energiemanagementsysteme haben einen erheblichen Einfluss auf den Umweltschutz. Durch die Erfassung und Optimierung der Schwachstellen im System wird Energie effizienter eingesetzt. Dadurch werden die direkten und indirekten CO2-Emissionen in eurem Unternehmen langfristig gesenkt.

Nachhaltigkeit

Aufgrund der begrenzten Ressourcen unserer Erde ist Einschränkung ab einem gewissen Punkt unumgänglich. Noch gibt es genug Rohstoffe, die wir zwecks mangelnder technischer Möglichkeiten noch nicht in der Lage sind, abzubauen. Allerdings wird auch dieser Vorrat in nicht allzu weit entfernter Zukunft erschöpft sein. Um die vorhandenen Ressourcen so lange wie möglich für unsere Energiezufuhr nutzen zu können, steht Ressourcenschonung auf dem Plan und hier kommt das Energiemanagementsystem ins Spiel.

Imageaufwertung

Indem ihr ein Energiemanagementsystem einführt und dieses zertifizieren lasst, tragt ihr eure energetische Wirtschaftsweise glaubwürdig nach außen, was euch einen positiv auswirkenden Wettbewerbsvorteil sichern kann.

Fehlerquellen

Durch die Überwachung von Betriebszuständen hilft euch ein Energiemanagementsystem dabei, Schwachstellen in eurem System zu finden. So könnt ihr beispielsweise die Versorgungsqualität des Stromversorgers kontrollieren und Geräte, die dauerhaft in Betrieb sein müssen, effizient überwachen und gegebenenfalls optimieren.

Die ISO 50001 hilft euch dabei, ein effektives Energiemanagementsystem einzuführen. © Shutterstock, Max kegfire
Die ISO 50001 ist im Zusammenhang mit Energiemanagement eine wichtige Norm. © Shutterstock, Max kegfire

Worum handelt es sich bei der Norm ISO 50001?

Die ISO 50001 ist eine von der International Organization for Standardization (ISO) festgelegte Norm, die Unternehmen dabei begleiten soll, ein effektives Energiemanagementsystem einzuführen. Ungenutzte Energieeffizienzpotentiale sollen dadurch ausfindig gemacht, Energiekosten gesenkt und der Ausstoß von Treibhausgasen, wie zum Beispiel CO2-Emissionen, sowie andere Umweltauswirkungen durch Energieverbrauch gemindert werden.

Die Struktur der ISO 50001 ist in folgende Bereiche Schritte eingeteilt:

  • Allgemeine Anforderungen
  • Verantwortung des Managements
  • Energiepolitik
  • Energieplanung
  • Einführung und Umsetzung
  • Überprüfung
  • Managementbewertung

Mit der Einführung eines Energiemanagements sorgt ihr also nicht nur für Vorteile für euch und euer Unternehmen, sondern tragt auch einen erheblichen Teil zum Umwelt- und Klimaschutz bei.

Um dieses zu gewährleisten, gehen viele Unternehmen den Schritt und engagieren eine*n externen Energiemanagementbeauftragte*n, der/die ihnen bei der Umsetzung ihres Vorhabens mit technischem Fachwissen unterstützt.

Energiemanagementbeauftragte haben auch personalbezogene Aufgaben. © Shutterstock, Gorodenkoff
Energiemanagementbeauftragte fungieren auch als Ansprechpartner*innen für Fragen zum Thema Energiepolitik. © Shutterstock, Gorodenkoff

Welche Aufgabenbereiche deckt ein Energiemanagementbeauftragter ab?

Einführung und Weiterentwicklung eines Energiemanagementsystems

Energiemanagementbeauftragte (EMB) beschäftigen sich primär mit der Entwicklung, Überwachung und Weiterentwicklung eines Energiemanagementsystems basierend auf der ISO 50001. Ihre Aufgabe besteht darin, sich einen Überblick bezüglich der bisherigen Energiepolitik des Unternehmens zu verschaffen, diese auszuwerten, Schwachstellen zu finden und sie auszubessern. Auch die interne und externe Kommunikation fällt in den Aufgabenbereich.

Dokumentation und Auswertung des Energiemanagementsystems

Ob EMB ihren Job bislang gut gemacht haben, zeigt sich in der Wirksamkeit der neu eingeführten Energiepolitik. Es gilt, so viele Daten wie möglich zu erfassen, um den Erfolg des Energiemanagementsystems so akkurat wie möglich auswerten zu können. Der/die EMB steht in engem Kontakt mit der Geschäftsführung und hält diese bezüglich aller Entwicklungen, positiv und negativ, die sich im Zuge seiner Beschäftigung ergeben, auf dem Laufenden.

Welche personalbezogenen Aufgaben erledigt der/die EMB?

Wie bereits angeschnitten, zählen auch die Bereiche Personal und Kommunikation zum Aufgabengebiet von Energiemanagementbeauftragten. Sie leiten das Energiemanagement-Team innerhalb des Unternehmens und sind verantwortlich für die Dokumentation. Außerdem sind Energiemanagementbeauftragte die ersten Ansprechpartner*innen für die gesamte Belegschaft und stehen bei Problemen, Rückmeldungen oder Verbesserungsvorschlägen bezüglich aller Themen, die sich auf die Energiepolitik beziehen, zur Verfügung. Auch die Kommunikation mit Kund*innen oder anderen interessierten Parteien bezüglich ihres Fachgebiets wickeln die EMB ab.

EMB helfen euch, ein Energiemanagementsystem erfolgreich einzuführen. © Shutterstock, Gorodenkoff
Energiemanagementbeauftragten kommt eine führende Rolle bei der Einführung des Energiemanagementsystems zu. © Shutterstock, Gorodenkoff

Wie führt ein*e EMB das Energiemanagementsystem nach ISO 50001 ein?

Im Vorfeld unterstützt er/sie euch bei der Analyse der Schwachstellen und entwickelt mit euch einen Plan, der die gewünschten Energieziele beinhaltet. In diesem Sinne fungieren EMB als Projektleiter*innen und führen das Energiemanagement-Team an.

Die Einführung eines Energiemanagementsystems ist vorerst mit Kosten verbunden. Der/die Energiemanagementbeauftragte sorgt dafür, dass die Investition so schnell wie möglich wieder kompensiert wird. Das Ziel des Energiemanagementsystems ist es, langfristige Kosteneinsparungen zu generieren, wodurch euer Unternehmen auf Dauer profitiert.

Welche Qualifikationen sind für diese Stelle erforderlich?

Die Aufgabenbereiche eines/einer EMB sind vielfältig und setzen sowohl einen hohen Grad an Verantwortungsbewusstsein als auch an Fachwissen voraus. Klar also, dass nicht jede*r für diese Stelle geeignet ist. Eine Ausbildung im Bereich Energieeffizienz oder Energietechnik ist ein Weg, um sich für diesen Job zu qualifizieren. Ein anderer ist ein Studium im naturwissenschaftlichen Bereich.

Auch eine Zertifizierung gemäß der ISO 50001 kann Energiemanagementbeauftragten enorm zugutekommen. Diese wird regelmäßig requalifiziert. In einemunabhängigen Verfahren werden hierbei die fachlichen Kompetenzen des/der Einzelnen überprüft und zertifiziert. Es werden Grundlagen bezüglich des Themengebiets Energie abgefragt, beispielsweise Definitionen, Begriffe und Fakten zu folgenden Themen:

  • Anforderungen und Inhalte der ISO 50001
  • Die wirksame Implementierung von Anforderungen der ISO 50001
  • Energiewirtschaft
  • Energierecht

Mit dieser regelmäßigen Kontrolle wird sichergestellt, dass alle nötigen Fähigkeiten abgedeckt sind und der/die EMB der Aufgabe im Unternehmen gewachsen ist, was er mit dem Zertifikat der ISO 50001 belegen kann. Dies kann ebenso für gesteigertes Vertrauen bei externen, wie bei euren Geschäftspartnern oder Kund*innen sorgen.

Was natürlich nicht zu vergessen ist, ist, dass der/die EMB über soziale und kommunikative Kompetenzen verfügen sollte.

Ob ihr für euer Unternehmen ein*e Energiemanagementbeauftragte*n haben möchtet, liegt bei euch. © Shutterstock, Mongta Studio
Energiemanagementbeauftragte*r ja oder nein? Lohnen tut es sich auf verschiedenen Ebenen. © Shutterstock, Mongta Studio

Besteht die Pflicht zur Beauftragung eines Energiemanagementbeauftragten?

Auch wenn 2011 die Belegung dieser Stelle noch explizit gefordert war, ist die Anstellung eines Energiemanagementbeauftragten in der aktuellen Fassung der Norm DIN ISO 50001 von 2018 nicht mehr verpflichtend. Jedoch sind die Vorteile eines Experten/einer Expertin auf diesem Gebiet für euer Unternehmen unumstritten. Ihr habt einen Profi mit an Bord, der/die für mehr Energieeffizienz in eurem Unternehmen sorgt, wodurch sich nicht nur eure Kosten verringern und das Image aufgewertet werden kann. Auch das Vertrauen von Kund*innen wird gestärkt und ihr könnt euren Teil zum Umweltschutz beitragen, indem ihr euer Unternehmen so nachhaltig wie möglich gestaltet.

Mehr Nachhaltigkeit und Sicherheit mit Smart Data Center

Wir hoffen, euch hiermit einen guten Einblick in die Aufgabengebiete und Vorteile eines/einer EMB gegeben haben zu können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beschäftigung von Energiemanagementbeauftragten für jedes Unternehmen Vorteile hat, das daran interessiert ist, Kosten zu senken und der Umwelt etwas Gutes zu tun.

Wir von Smart Data Center beschäftigen uns mit der Umweltverträglichkeit von Cybersicherheit, weshalb wir viel Wert auf grüne Rechenzentren legen. Mehr zum Thema Nachhaltigkeit und Cybersecurity erfahrt ihr in unserem Magazin. Übrigens: Bei uns könnt ihr eine Gefährdungsbeurteilung für IT- und Cybersicherheit, die euch dabei hilft, Cyberrisiken in eurem Unternehmen zu ermitteln und zu beheben, kostenlos durchführen.

Beitragsbild: © Shutterstock, d.ee_angelo

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