Cyberversicherung KMU Gothaer Versicherung: Erkenntnisse der KMU-Studie 2023

Ein Cyberangriff kann schwerwiegende Auswirkungen auf Unternehmen haben und sogar ihre Existenz gefährden. Das sehen auch die deutschen KMUs so, wie die aktuelle KMU-Studie der Gothaer vom Januar 2023 zeigt, in der 48 % aller Befragten einen Hackerangriff als das gefährlichste Risiko ansehen. Welche weiteren Erkenntnisse die jährlich erscheinenden Studie mit sich brachte, dass erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Wie hoch ist die Angst vor Hackerangriffen bei KMUs?

Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) haben der Gothaer-Mittelstandsstudie 2023 zufolge immer mehr Angst vor Hackerangriffen. Laut der Studie wird ein Hackerangriff von 48 % der KMUs als größtes Risiko angesehen und landet damit schon zum fünften Mal in Folge im Ranking der Gefahren auf Rang 1. Diese Statistik unterstreicht, wie weitverbreitet die Sorge der Unternehmen vor Cyberkriminalität ist.

Interessant ist, dass nur 20 % der KMUs eine Cyberversicherung gegen Hackerangriffe abgeschlossen haben, obwohl das Risikobewusstsein hoch ist. Folglich besteht ein dringender Bedarf, den Versicherungsschutz in diesem Sektor zu aktualisieren. Die Umfrage hebt auch hervor, dass der wichtigste Faktor für KMUs bei der Wahl einer Cyber-Police die Unterstützungsleistungen im Schadensfall ist, was zeigt, dass die Unternehmen im Ernstfall Unterstützung suchen. KMUs sollten daher vermutlich ihre Bemühungen zur Abwehr von Hackerangriffen verstärken und für einen ausreichenden und effektiven Cyber-Versicherungsschutz sorgen.

Die Gothaer Studie 2023 listet die größten Risiken für KMUs auf.
Hier eine Übersicht über die größten Risiken für KMUs laut der Gothaer Studie 2023.

Wie häufig sind KMUs bereits Opfer von Cyberattacken geworden?

Die wenigsten der befragten Unternehmen (83 %) waren tatsächlich bereits Opfer eines Cyberangriffs. Nur eins von fünf Unternehmen waren direkt betroffen, dennoch glauben lediglich 3 % der Befragten, dass das Risiko, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, in den nächsten 12 Monaten sinken wird. 53 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Gefahr, 26 Prozent mit einer Zunahme des Risikos. Acht Prozent gehen sogar davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer von Cyberkriminalität zu werden, deutlich steigen wird.

Von den betroffenen Unternehmen wurden bei 45 % Daten gestohlen, bei 40 % musste das Unternehmen mit einer Betriebsunterbrechung kämpfen und bei 20 % wurden Geschäftsgeheimnisse gestohlen und die Reputation der Unternehmen dauerhaft geschädigt.

Dennoch haben fast 80 % der Unternehmen keine richtige Absicherung. Lediglich knapp ein Viertel der befragten Unternehmen planen in den nächsten zwei Jahren eine Cyberversicherung abzuschließen, 41 % haben sich dagegen ausgesprochen.

Warum sind so wenige Unternehmen versichert bzw. unterversichert?

Auf die Frage, warum sie keine Cyber-Versicherung abschließen wollen, sagen 45 Prozent der deutschen KMUs, dass sie kein lohnendes Ziel für einen Angriff wären. Etwas mehr als ein Drittel glaubt, dass sie über ausreichende technische Sicherheit verfügen, wohingegen 28 % der Befragten der Meinung sind, dass eine Cyber-Versicherung zu teuer ist.

Weitere Gefahren für kleine und mittelständische Unternehmen werden in der Gothaer KMU-Studie aufgezeigt.  © Shutterstock, Ground Picture
Die Gothaer KMU-Studie zeigt auch andere Risiken für kleine und mittelständische Unternehmen. © Shutterstock, Ground Picture

Welche Risiken werden neben Cyberangriffen als bedrohlich für KMUs angesehen?

Auch wenn Cyberangriffe deutlich als größtes Risiko angesehen werden, zeigt die Gothaer KMU-Studie weitere erhebliche Risiken für die KMUs. Betriebsstörungen (40 %) und menschliches Versagen (38 %) sind die am zweit- und drittstärksten gefürchteten Gefahren für KMUs.

Die Angst vor dem Ausfall von Lieferanten oder der Unterbrechung der Lieferkette hat deutlich zugenommen; sie steigt seit 2020 kontinuierlich an und scheint in der Risikowahrnehmung der KMUs stärker als früher präsent zu sein. Im Vergleich zu 2019 (23 %) geben mittlerweile 30 % der Befragten in der jüngsten KMU-Studie der Gothaer an, dass sie dies als gefährliches Risiko wahrnehmen. Grund für die stärkere Wahrnehmung für dieses Risiko ist mit großer Wahrscheinlichkeit die Zeit der Pandemie, die globale Auswirkungen auf Lieferketten hatte.

Greifbare Gefahren wie Brände und Einbrüche (Rang 5 + 6 mit 30 %) liegen auf dem Niveau des Vorjahres. Während allerdings die Gefahr von Einbrüchen oder Vandalismus auf die letzten fünf Jahre gesunken ist, wird das Risiko eines Brandes oder einer Explosion wieder verstärkt eingeschätzt. Im Vergleich dazu die Zahlen aus 2021, hier lag die Zahl der Befragten bei 26 %, die Brände und Explosionen als bedrohlichstes Risiko sahen.

Smart Data Center: Euer Versicherungsschutz gegen Cyberangriffe

Die Gothaer KMU-Studie 2023 macht sehr deutlich, dass die Angst vor Hackerangriffen im Mittelstand zunimmt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer verbesserten Cybersicherheit und eines geeigneten Versicherungsschutzes zum Schutz vor den Gefahren und Auswirkungen der Cyberkriminalität. KMUs sollten ihr Wissen über dieses Problem ständig erweitern und die notwendigen Vorkehrungen treffen, um ihre Unternehmen vor potenziellen Cyberangriffen zu schützen.

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Beitragsbild: © Shutterstock, Chinnapong

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