Schutz vor Schadprogrammen Bedrohung Schadsoftware: So schützt ihr euch vor Malware

Euer Gerät wird langsamer und stürzt ständig ab? Diese Hinweise können für eine Infektion mit Malware sprechen. Daneben gibt es jedoch zahlreich weitere Indizien, an denen ihr Schadsoftware festmachen könnt. Welche das sind, welche Ziele Hacker*innen mit Malware verfolgen und wie ihr euch schützen könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Was ist Malware?

Malware ist ein Synonym für Schadsoftware und Schadprogramme. Abgeleitet wird das Wort aus dem englischen Wort “Malicious software”. Es handelt sich dabei um eine Software, welche ohne Wissen der Nutzer*innen schädliche Funktionen auf IT-Systemen ausführt.

Malware kann grundsätzlich auf allen Betriebssystemen und IT-Systemen ausgeführt werden, also auf klassischen IT-Systemen wie Clients und Servern, auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets und auf Netzkomponenten wie Routern. Sie werden in der Regel für eine bestimmte Betriebssystemvariante konzipiert und daher meist für verbreitete Systeme und Anwendungen geschrieben.

Die installierte Malware kann die physische Hardware von Systemen zwar nicht beschädigen, sie kann jedoch eure Daten stehlen, verschlüsseln oder löschen. Außerdem kann sie die Hauptfunktionen eures Gerätes verändern oder übernehmen.

Mit der Installation der Schadsoftware können unterschiedliche Zwecke verfolgt werden: Ransomware verschlüsselt beispielsweise Daten auf einem angegriffenen IT-System und verlangt von den Nutzer*innen eine finanzielle Leistung zur Entschlüsselung der Daten. Spionagesoftware dagegen versucht, Informationen aus einem IT-System abzugreifen. Auf die unterschiedlichen Arten von Malware wollen wir nun etwas genauer eingehen.

Malware kann sich auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. © Shutterstock, kitzcorner
Die verschiedenen Arten von Malware machen sich auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar. © Shutterstock, kitzcorner

Welche Arten von Schadsoftware gibt es?

Spyware

Spyware ist eine Art von Malware, die heimlich auf einem Computer oder einem anderen Gerät installiert wird, um Informationen zu sammeln und diese an Dritte zu senden. Sie kann in der Regel ohne Wissen oder Zustimmung der Benutzer*innen installiert werden und kann eine Vielzahl von Informationen sammeln, wie beispielsweise besuchte Websites, Passwörter, persönliche Daten und E-Mails.

Hackerinnen verwenden Spyware meist, um vertrauliche Informationen zu stehlen oder Zugriff auf das System des Opfers zu erhalten. Es kann jedoch auch von Unternehmen verwendet werden, um das Online-Verhalten der Nutzerinnen zu verfolgen und ihre Interessen zu analysieren, um gezielte Werbung und Marketingkampagnen zu erstellen.

Viren

Bei einem Virus handelt es sich um eine Art Schadsoftware, die sich an ein anderes Programm anhängt. Wird das Programm ausgeführt, reproduziert sich der Virus, er verbreitet sich also nicht von selbst. Viren können auf unterschiedliche Art und Weise auf ein System gelangen, beispielsweise über E-Mail-Anhänge, Downloads aus dem Internet oder infizierte USB-Sticks.

Ein Virus kann verschiedene Auswirkungen auf ein Computersystem haben, die von der Verlangsamung der Leistung bis zur vollständigen Übernahme und Kontrolle des Systems reichen. Einige Viren sind darauf ausgelegt, Daten zu stehlen oder zu zerstören, während andere einfach dazu dienen, Nutzer*innen zu belästigen.

Adware

Adware erkennt ihr an übermäßiger Werbung innerhalb des Web-Browsers. Sie wird auf Geräten installiert, um gezielte Werbung anzuzeigen. Diese Art von Software kann auf verschiedene Arten auf das System gelangen, unter anderem über Software-Downloads, oder unerwünschte Pop-up-Anzeigen.

Adware kann dazu führen, dass auf dem Computer der Nutzer*innen ständig unerwünschte Anzeigen erscheinen, was zu einer beeinträchtigten Nutzung und einem langsamen System führen kann. Auch kann es passieren, dass der Computer durch Adware anfälliger für andere Arten von Malware wie Spyware und Viren wird, da es oft mit anderen bösartigen Programmen gebündelt wird. Obwohl Adware selbst nicht immer bösartig ist, da sie normalerweise nur darauf abzielt, Werbung anzuzeigen, wird sie oft als störend und lästig empfunden. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Würmer können E-Mail-Anhänge nutzen, um sich zu verbreiten. © Shutterstock, one photo
Würmer können E-Mail-Anhänge nutzen, um sich zu verbreiten. © Shutterstock, one photo

Würmer

Würmer verbreiten sich selbstständig auf Computern und anderen Geräten, ohne dass dafür eine menschliche Interaktion erforderlich ist. Im Gegensatz zu Viren infizieren Würmer keine Dateien, sondern nutzen Netzwerkverbindungen, um sich von einem Gerät zum anderen zu bewegen. Sie können sich in E-Mail-Anhängen, über Netzwerkfreigaben, Instant-Messaging-Systeme und andere Arten von Internetverbindungen verbreiten.

Einmal auf einem System installiert, kann ein Wurm verschiedene Arten von Schäden verursachen. Einige Würmer können das System verlangsamen oder abstürzen lassen, während andere dazu verwendet werden können, um vertrauliche Informationen zu stehlen oder die Nutzer*innen auszuspionieren. Würmer können auch dazu führen, dass das infizierte System Teil eines Botnetzes wird, dass für DDoS-Angriffe oder andere kriminelle Aktivitäten verwendet werden kann.

Trojaner

Trojaner tarnen sich als harmloses Programm und dienen dazu, unbemerkt in ein Computersystem einzudringen und Schaden zu verursachen. Sie können auf verschiedene Arten in ein System gelangen, einschließlich E-Mail-Anhänge, Downloads aus dem Internet oder infizierte USB-Sticks. Dadurch, dass sie so harmlos erscheinen, werden sie oft unabsichtlich von Nutzer*innen installiert.

Ein Trojaner kann verschiedene Auswirkungen auf ein Computersystem haben – dazu gehören unter anderem der Diebstahl von vertraulichen Informationen, die Übernahme der Kontrolle über das System und die Verbreitung von Malware auf anderen Systemen im Netzwerk. Trojaner können auch dazu verwendet werden, um Spam-E-Mails zu senden, um den Computer in ein Botnetz zu integrieren oder um Ransomware-Angriffe durchzuführen, bei denen die Nutzer*innen erpresst werden, um Zugriff auf ihre Dateien zu erhalten.

Ransomware verschlüsselt Dateien oder Festplatten. © Shutterstock, Bacho
Ransomware-Attacken zielen meist auf die Zahlung von Lösegeld ab. © Shutterstock, Bacho

Ransomware

Ransomware zielt darauf ab, den Zugriff auf den Computer oder wichtige Daten auf diesem zu verweigern, bis ein Lösegeld gezahlt wird. Ransomware funktioniert durch die Verschlüsselung von Dateien oder Festplatten, die wichtige Daten enthalten, und verlangt dann von den Opfern, ein Lösegeld zu zahlen, damit sie wieder Zugriff auf ihre Daten erhalten.

Meist ist es schwierig oder sogar unmöglich, die verschlüsselten Daten ohne Zahlung des geforderten Lösegelds wiederherzustellen. In diesem Beitrag gehen wir genauer auf das Thema Ransomware ein.

Rootkit

Ein Rootkit ist eine Art von bösartiger Software, die dazu verwendet wird, Nutzerinnen ohne ihr Wissen zu überwachen oder zu kontrollieren. Ein Rootkit kann Angreiferinnen die volle Kontrolle über ein infiziertes System geben, indem es Systemprozesse und -funktionen so manipuliert, dass Nutzer*innen nichts von der Anwesenheit und Aktivität des Rootkits mitbekommen.

Rootkits können Informationen über Benutzeraktivitäten sammeln, weitere Malware herunterladen und installieren sowie Hintertüren öffnen, die es Angreifer*innen ermöglichen, später auf das System zuzugreifen.

Rootkits sind oft schwer zu erkennen, da sie sich in tiefen Ebenen des Systems verstecken und ihre Aktivitäten geschickt tarnen können

Wie lässt sich eine Infektion mit Schadsoftware feststellen?

Je nach Art der Malware äußert sich die Infektion des Geräts auf unterschiedliche Art und Weise. Die folgenden Anzeichen können Indizien dafür sein:

  • Das Gerät wird langsamer,
  • es erscheint eine Flutwelle an Werbung,
  • das System stürzt ab,
  • es erscheinen neue Symbolleisten, Erweiterungen oder Plug-ins,
  • das System zeigt einen Anstieg der Internetaktivität an,
  • die Homepage des Browsers ändert sich.
Bereits durch das Öffnen eines schädlichen E-Mail-Anhangs könnt ihr euer Gerät mit Malware infizieren. © Shutterstock, NicoElNino
Bereits durch das Öffnen eines schädlichen E-Mail-Anhangs könnt ihr euer Gerät mit Malware infizieren. © Shutterstock, NicoElNino

Wie gelingt es der Schadsoftware, in das System einzudringen?

Schadprogramme können sich auf unterschiedliche Art und Weise auf eurem Gerät verbreiten. Das kann bereits passieren, wenn ihr lediglich auf Websites unterwegs seid, die mit Malware infiziert sind. Auch wenn ihr infizierte Musikdateien herunterladet, Software aus riskanten Quellen einrichtet oder einen schädlichen E-Mail-Anhang öffnet, könnt ihr euer Gerät damit mit Malware infizieren.

Die Tücke dabei: Dass Anwendungen schädlich sind, ist gar nicht so leicht zu erkennen. Oft erwecken sie einen seriösen Anschein. Hellhörig solltet ihr immer werden, wenn Warnmeldungen erscheinen oder nach persönlichen Daten gefragt wird – vor allem dann, wenn ihr die Anwendung nicht aus einem App-Store, sondern von Websites oder aus Nachrichten heruntergeladen habt.

Wie könnt ihr euch vor Malware schützen?

Eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen Malware ist euer Wissen. Wer achtsam ist und keine verdächtigen Mails öffnet, keine Anwendungen aus Quellen herunterlädt, die nicht vertrauenswürdig sind minimiert die Gefahr, sein Gerät mit Schadsoftware zu infizieren.

Dennoch solltet ihr auch eure Geräte schützen. Dazu gehört zum Beispiel, dass ihr zuverlässige Antiviren-Software verwendet. Außerdem solltet ihr regelmäßig Sicherheitsupdates installieren, um euer System zu schützen.

Anti-Schadsoftware-Programme scannen euer Gerät und eliminieren die Malware. © Shutterstock, Antlii
Anti-Schadsoftware-Programme scannen euer Gerät und eliminieren die Malware. © Shutterstock, Antlii

Wie könnt ihr Schadsoftware entfernen?

Wenn ihr den Verdacht habt, dass euer Gerät von Schadsoftware betroffen ist, gibt es einige Maßnahmen, die ihr ergreifen könnt. Zuerst solltet ihr ein Anti-Schadsoftware-Programm herunterladen, wenn ihr das noch nicht getan habt. Installiert das Programm und führt einen Scan durch. Das Programm sucht dann nach Schadsoftware auf eurem Gerät, um sie zu eliminieren. Je nach Art der Malware könnt ihr dabei auf unterschiedliche Software zurückgreifen. Beispielsweise gibt es bestimmte Anti-Adware-Programme, die entwickelt wurden, um Adware zu erkennen und zu entfernen, um die Leistung des Computers zu verbessern und das Risiko von Infektionen durch andere Arten von Malware zu reduzieren.

Wenn die Schadsoftware entfernt wurde, empfehlen wir euch, eure Passwörter zu ändern. Das gilt nicht nur das Passwort für euren PC oder euer Mobilgerät, sondern auch das für eure E-Mail- und ggf. Social-Media-Konten, Shopping-Seiten, Online-Banking und Online-Abrechnungsanbieter.

Ist euer iPhone von Malware betroffen, gestaltet sich das Entfernen etwas schwieriger, da Apple keinen Scan des iPhone-Systems oder anderer Dateien erlaubt. Die einzige Möglichkeit, die ihr dann habt, ist es, euer Telefon auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen und es anschließend wiederherzustellen. Zusätzlich dazu könnt ihr Sicherheitssoftware verwenden, um betrügerische Anrufe und Textnachrichten zu filtern und zu blockieren.

Gut geschützt mit Smart Data Center

Unser Smart Data Center bietet euch umfassende Unterstützung in puncto Datensicherheit und Cybersecurity. Mit unserem innovativen Back-up-Service sowie unserer Gefährdungsbeurteilung für IT- und Cybersicherheit seid ihr bestens auf potenzielle Hacker- und Malware-Angriffe vorbereitet. Wir legen großen Wert darauf, dass eure Daten stets geschützt sind und ihr euch keine Sorgen um mögliche Cyberangriffe machen müsst.

Wenn ihr mehr über Cybersecurity oder Nachhaltigkeit im Technikbereich erfahren möchtet, empfehlen wir euch einen Besuch in unserem Magazin. Folgt uns auch gerne auf LinkedIn, um stets auf dem Laufenden zu bleiben und keine Neuigkeiten zu verpassen.

Beitragsbild: © Shutterstock, sitthiphong

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